„Vielen Dank für Ihre Voice for Refugees!“,
steht ganz groß als Titelzeile im Begleitschreiben zum Buch „Voices for Refugees“ zu dem ich die Ehre hatte, ein wenig beizutragen.
Als die Anfrage kam, ob ich meine Fotos für das Buch zur Verfügung stellen wolle, zögerte ich nicht und nun freue ich mich sehr darüber, Teil dieses Dokuments von etwas Gutem zu sein.
Es war im August 2015, da entwickelte sich direkt vor unseren Augen ein humanitäres Drama, das die österreichische Regierung scheinbar am falschen Fuß erwischte. Was vielen aufmerksamen Menschen schon länger klar war, nämlich dass ein Krieg immer eine Flüchtlingsbewegung auslöst, schien den Entscheidungsträgern hierzulande relativ egal zu sein. Selbst, als genau diese Flüchtlingsbewegung in Österreich ankam, passierte von offizieller Seite vorerst einmal gar nichts.
Das Flüchtlingslager in Traiskirchen und die dort herrschenden Zustände rückten immer mehr in den Fokus de Öffentlichkeit. Menschen auf der Flucht, die im freien übernachten müssen und das in einem der reichsten Länder der Welt.
Da von offizieller Seite nichts passierte, organisierte sich die Zivilbevölkerung in großartigster Weise und machte einen Job, der eigentlich der Job der Regierung gewesen wäre.
Ich hatte sogar den Eindruck, dass die öffentlichen Stellen sich ein wenig zurücklehnten und alles geschehen ließen, gerade so, als wollten sie es aussitzen, als würden sie davon ausgehen, dass das alles ohnehin nur temporär wäre.
Der Unmut ob dieses „multiplen Organversagens“ wuchs täglich. Auch in mir. In Ungarn wurden die Grenzen geschlossen, die Österreicher organisierten Konvois um Menschen noch rechtzeitig herüber zu bringen. All dies geschah, ohne das es auch nur in irgendeiner Form Entscheidungen auf Regierungsebene gab.
Die humanitäre Hilfe existierte nur in ziviler Form!
Kein Wunder also, dass es schließlich am 31. August 2015 eine Kundgebung gab, die den Titel „Menschsein in Österreich“ trug und die Nadia Rida und Aras Mufty organisiert wurde.
Und sie trafen den Nerv der Menschen, denn es kamen unglaubliche 20.000 Menschen, die dann gemeinsam und friedlich für eine menschliche Asylpolitik in Österreich, marschierten.
Da mich das Thema auch persönlich berührte, war ich einer von diesen 20.000 und ich hatte meine Kameras dabei und dokumentierte, was ich sah.
Und es war gigantisch.
[img_gallery id=“2447″ type=“prettyphoto“ layout=“grid“ description=“Impressionen von Menschsein in Österreich“ crop=“center“]
Diese Demo war der Auftakt einer Bewegung für den Kampf für das Menschenrecht Asyl und der bisherige Höhepunkt war das legendäre „Voices for Refugees“- Solidaritätskonzert am Wiener Heldenplatz, an dem bereits 200.000 Menschen teilnahmen.
Im Dezember 2015 gab Dir. Mag. (FH) Erich Fenninger, Bundesgeschäftsführer der Volkshilfe Österreich und Organisator von „Voices for Refugees“, ein Buch mit gleichem Titel heraus, in dem der Weg dieser neuen Refugees- Bewegung nachgezeichnet wird. Der Hauptaugenmerk liegt dabei natürlich auf dem Konzert, aber es werden auch die vorherigen Events beleuchtet.
Das Buch ist im Residenzverlag erschienen. 5 Euro des Kaufpreises gehen direkt an die Volkhilfe Flüchtlingshilfe.
EDIT:
Mit den jüngsten Ereignissen wie Obergrenzen und Zäunen, und den immer selben Argumenten gegen eine humanitäre Lösung ist klar, dass das Menschenrecht Asyl noch immer nicht etwas Selbstverständliches ist, sondern etwas, wofür immer noch gekämpft werden muß.
Und zwischen all der Polemik und dem Eiertanz zwischen „Kopf-in-den-Sand-stecken“ und sich am rechten Eck anlehnen, sollte unsere Regierung nicht vergessen, den Platz für die Menschlichkeit in unserer Gesellschaft zu erhalten. Dafür lohnt es sich laut zu sein!
derLichtkrieger
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